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Stabile günstige Mieten und Rekordinvestitionen
Die Wohnungswirtschaft in Sachsen zieht Bilanz und schaut voraus. Sie beweist ihren Wert als verlässlicher Partner für die Menschen und die Wirtschaft.
Die organisierte Wohnungswirtschaft bleibt ein Garant für stabile günstige Mieten und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Freistaat – das beweist die heute in Dresden vorgestellte Jahresstatistik zum 31.12.2016 des vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.
So betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete/Nutzungsgebühr aller im vdw Sachsen organisierten Unternehmen 2016 bei 4,88 Euro je Quadratmeter Wohnfläche und lag damit lediglich um 14 Cent bzw. rund 2,9 Prozent über dem Wert des Vorjahres (2015: 4,74 Euro/m²). „Damit befinden wir uns sowohl beim Mietpreis als auch bei dessen Anstieg weit entfernt von den Horrorszenarien, die bei diesem Thema häufig in die Öffentlichkeit getragen werden“, erklärt Rainer Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen.
Diese Aussage trifft auch auf die Metropolen Sachsens (Dresden, Leipzig, Chemnitz) zu, in denen die Verbandsunternehmen mit durchschnittlich 5,17 Euro/m² ebenfalls bezahlbare Mieten bieten. Der Verbandsdirektor weist zusätzlich darauf hin, dass dieser Durchschnittswert auch Modernisierung, Neubau und Neuvermietungen innerhalb des Wohnungsbestandes beinhaltet. Diese Faktoren wirken eher mieterhöhend. „Damit ist eindrucksvoll bewiesen, dass die Debatte um zu hohen Mieten in Sachsen eher eine künstliche und an wenigen Einzelfällen aufgemachte ist und nicht die breite Realität widerspiegelt.“
Welchen Wert die Mitglieder des vdw Sachsen für die sächsische Wirtschaft haben, zeigen auch ihre Investitionen in Neubau, Instandhaltung und Modernisierung.
Über 331 Millionen Euro wurden 2016 für diese wichtigen Maßnahmen insgesamt ausgegeben. „Davon profitierten nicht nur die Mieter und die Kommunen, sondern auch die meist in Sachsen beheimateten Auftragnehmer“, erläutert Rainer Seifert. In 2017 planen die Unternehmen des Verbandes mit knapp 410 Millionen Euro sogar noch höhere Investitionen. „Das ist das höchste Niveau seit 15 Jahren“, berichtet der Verbandsdirektor. Sollten die aktuell vom Freistaat angestrebten Projekte im sozialen Wohnungsbau realisiert werden, würden sich die Investitionen sogar auf eine Summe von weit über 600 Millionen Euro beziffern. Einen solchen Umfang hätte es seit der Wiedervereinigung in Sachsen noch nicht gegeben und wäre somit ein historisches Novum.
Kaum Veränderungen gab es beim Leerstand. Insgesamt standen bei den berichtenden Mitgliedsunternehmen Ende 2016 rund 29.000 Wohnungen leer. Das ist eine Quote von 9,9 Prozent. Sie sank damit gegenüber 2015 um etwa ein halbes Prozent (2015: 31.000 Wohnungen bzw. 10,4 Prozent). Der Rückbau hat auf diese Zahlen kaum noch Einfluss. Rund 640 Wohnungen wurden auf diese Weise in 2016 vom Markt genommen. Im aktuellen Jahr ist der Rückbau von weiteren etwa 600 Wohnungen geplant.
„Der relativ stabile und niedrige Leerstand darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier eine große Kluft zwischen den Metropolregionen und den ländlichen Gebieten ins Sachsen gibt“, mahnt Rainer Seifert an. Diese Tatsache nimmt er zum Anlass, um Forderungen gegenüber der Politik zu formulieren: „Wir müssen Zuwanderung auf dem Land aktiv begleiten, um den Auswirkungen der demografischen Entwicklung und des aktuellen Schwarmverhaltens der Menschen entgegenzuwirken.“
Der vdw Sachsen sieht hier viele Möglichkeiten des Engagements. „So brauchen wir zum Beispiel Neubau für hochwertige Wohnungen auch auf dem Land“, erklärt der Verbandsdirektor. „Die Ansprüche an das eigene Heim sind überall gestiegen, nicht nur in den Metropolregionen.“ Wenn es nur in den Großstädten Neubau gibt, verstärkt sich damit der Wegzug. Leerstehende Wohnungen lassen sich häufig nicht einfach an die gewachsenen Erwartungen anpassen. Da ist Neubau oft die bessere Alternative.
Grundsätzlich setzt sich der vdw Sachsen dafür ein, den Wohnraum nachhaltig und generationenübergreifend anzupassen und diesen Einsatz zu fördern. Das kann zum einen durch investive Maßnahmen (z.B. barriereduzierende Investitionen sowie Aufbau einer Infrastruktur für Assistenzsysteme) und zum anderen durch soziale und organisatorische Maßnahmen (Sozialarbeiter oder Quartiersbetreuer) gelingen. Um solche Vorhaben umzusetzen, soll es für die Regionen mit Mietermärkten (viele freie Wohnungen und wenige Mietinteressenten, also vor allem im ländlichen Raum) Zuschüsse geben und in Anbietermärkten (wenige freie Wohnungen und viele Mietinteressenten, also vor allem in den Metropolen) zinslose Darlehen gewährt werden.
„Darüber hinaus müssen wir dringend darauf achten, den Fokus nicht ausschließlich auf Wohnungen für Ältere und/oder Menschen mit keinem eigenen Einkommen zu richten“, erläutert Rainer Seifert. Junge Familien freuen sich ebenfalls über barrierearme oder sogar barrierefreie Ausstattung. Wer kein großes Einkommen hat, muss sich trotzdem eine attraktive Wohnung leisten können bzw. sie überhaupt geboten bekommen. „Diese Forderung gilt überall, also sowohl in den Metropolregionen als auch auf dem Land“, berichtet der Verbandsdirektor.
Wie es geht, das zeigen die beim vdw Sachsen organisierten Unternehmen in herausragender Weise. Exemplarisch seien da nur Projekte in Meißen, Torgau und Raschau genannt.
- In Torgau wurde von der Torgauer Wohnstätten GmbH im vergangenen Jahr eine ehemalige Kaserne so umgebaut, dass sie nun sowohl von älteren wie auch jüngeren Menschen bewohnt wird. Damit wurde auch das Stadtbild aufgewertet und ein, über viele Jahre leerstehendes, Objekt einem nützlichen Zweck zugeführt.
- In Meißen wurden von der Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft (SEEG) Meißen mehrere Plattenbauten mit großen Aufwand um- und neugestaltet, so dass hier nun ein „Servicewohnen“ möglich ist. Hier ist nicht nur selbstverständlich, dass es wenige oder gar keine Barrieren gibt, sondern eine im Objekt befindliche soziale Stiftung bietet umfangreiche Dienstleistungen für die Bewohner an.
- Im Erzgebirge hat sich die Wohnungsgesellschaft Raschau mbH an ein ambitioniertes Projekt gewagt und ein Wohnhaus nicht nur leichter zugänglich gemacht, sondern mit modernster Technik ausgestattet. Mit den verschiedensten Assistenzsystemen können nun zum Beispiel ganz automatisch Licht und Heizung gemäß den eigenen individuellen Vorlieben angepasst und gesteuert werden.
Projekte dieser Art könnten noch viele mehr aufgezählt werden. Sie zeigen alle, wie ernst die Mitgliedsunternehmen des vdw Sachsen ihre Verantwortung nehmen.
Das gilt auch für den Verband selbst. 2016 wurde beim vdw Sachsen die Leitstelle Zuwanderung installiert. Für sächsische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es nun eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Zuwanderung und Integration. Die Leitstelle Zuwanderung des vdw Sachsen hilft mit ihren beiden extra dafür beim Verband angestellten Mitarbeitern kostenfrei bei der nachhaltigen Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Leitstelle Zuwanderung ist ein Projekt des vdw Sachsen im IQ Netzwerk Sachsen und damit Teil des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“.
Pressemitteilung als PDF zum Download: PM_Jahresstatistik_vdwSachsen
„Die Menschen werden das auf Dauer nicht hinnehmen“
Die Lage an Mitteldeutschlands Wohnungsmärkten verschärft sich. Die Politik verschlechtert fast täglich Rahmenbedingungen für eine sinnvolle Wohnraumver-sorgung in Mitteldeutschland. Zum 15. Mitteldeutschen Immobilienkongress (MIK) veröffentlichten deshalb am 1. Februar 2017 fünf Immobilienverbände einen Aufruf an die Politik: „Regulierungswut und die Konzentration der Politik auf eine fragwürdige soziale Wohnraumförderung nehmen faktisch breiten Bevölkerungs-gruppen die Chance auf bezahlbaren Wohnraum. Die Menschen werden das auf Dauer nicht verstehen und mit Politikverdruss reagieren – eine Gefahr für die Demokratie“, warnen die Verbände.
Ein Hauptkritikpunkt stellt für sie die zunehmende und kostentreibende Regulierung – von Brandschutzthemen bis zu energetischen Maßnahmen – dar. Hinzu kommt die völlige Überforderung der Verwaltungen in den Wachstumsstädten. Im Ergebnis steigen die Kosten des Wohnens und damit die Mieten. Gleichzeitig werden Lippenbekenntnisse für preiswertes Wohnen abgegeben und die Immobilienbranche der Preistreiberei beschuldigt. Nur: am Ende fehlt Wohnraum, um Nachfrage zu befriedigen.
Symbolpolitik wird ebenso mit der Förderung des sozialen Wohnungsneubaus betrieben. Was gut klingt, stellt sich bei genauem Hinsehen als nicht bedarfsgerecht heraus. Die tatsächliche Notwendigkeit kann nicht stichhaltig unterlegt werden. Förderkonditionen – hauptsächlich mangelnde Wirtschaftlichkeit nach Auslauf der Belegungsbindung, bürokratischer Aufwand und die Bedingungen für die Förderung – schrecken selbst die wenigen Interessenten ab. Die Bevorzugung der Städte ließe das Land weiter ausbluten.
Statt normalen, kostengünstigen Neubau mit allen Mitteln zu unterstützen, werden unwirksame Programme und leere Versprechen an die Wähler in die Welt gesetzt. Die Normalverdiener sind die Verlierer dieser Entwicklung. Sie werden Rechenschaft von der Politik fordern.
Politik der Vorwende-Zeit
„Die Endstation politischen Wirkens ist immer die Wohnung. Dieser Zusammenhang scheint der Politik abhandengekommen. Es wird mehr und preiswerter Wohnraum gefordert. Aber ob Wärmedämmung, Brandschutzauflagen oder Baugenehmigungen – Wohnen wird verteuert, Neubau verzögert oder Investieren unrentabel gemacht. Es entsteht der Eindruck, dass Politik Wege einschlägt, die sie vor der Wende schon einmal ging – nicht bewusst, sondern weil den politisch Verantwortlichen die entsprechenden Erfahrungen fehlen. Davor warnen wir: ´Ruinen schaffen ohne Waffen‘ auch in Bezug auf die neue Wohnungsgemeinnützigkeit – das gab es bereits einmal“, resümiert Dr. Axel Viehweger, Vorstand des VSWG Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V.
Zu lange Mietpreisbindung
Rainer Seifert, Direktor des vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. präzisiert: „Viele unserer Mitglieder können soziale Wohnungsbauförderung nicht nutzen, da sie mit einer zu langen Mietpreisbindung verbunden ist und sich ausschließlich auf den Neubau beschränkt.. Selbst nach Ablauf von zehn bis 15 Jahren brauchen unsere Unternehmen nach geltendem Mietrecht noch einmal so lange, bis sie mit ihren Wohnungen auf das regionale Durchschnittsmietniveau kommen können. Dieses Risiko kann kein langfristig agierendes Unternehmen eingehen.“
Fördermittelanträge an der falschen Stelle
Selbst wenn Unternehmen sich für die Zuschüsse entscheiden, stehen sie vor dem Problem, dass Förderanträge nicht oder zu spät bewilligt werden. Frank Müller, Vorstandsvorsitzender des BFW Mitteldeutschland, fragt dazu: „Warum werden Fördermittelanträge über die Kommunen und nicht direkt über die Sächsische Aufbaubank vergeben? Besteht da nicht ein viel zu hohes Risiko, dass die Kommunen ihre eigenen Unternehmen begünstigen?“
Gefährlicher Sog in die Großstädte
Ein weiterer Kritikpunkt gilt der Tatsache, dass soziale Wohnraumförderung den Sog in die Städte befördert. Gerade für Thüringen mit seinen zahlreichen kleineren und mittleren Kommunen wird es perspektivisch problematisch werden, wenn der Zustrom nach Erfurt und Jena durch Förderung noch weiter forciert wird. Gebraucht wird eine Förderung der ländlichen Regionen, der Klein- und Mittelstädte flankiert von einer gut funktionierenden Infrastruktur. Ähnliches gilt für Sachsen-Anhalt und Sachsen. Aber auch in sächsischen Kommunen zeigt sich Ähnliches: „In Dresden bauen wir Mietwohnungen mit Fördermitteln, im Umland reißen wir sie ab – meist ebenfalls mit Fördermitteln“, bemängelt Rainer Seifert, Direktor des vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. „Notwendig ist daher ein paralleles Förderprogramm für die Sanierung von Bestandsbauten in Regionen außerhalb der Metropolen.“ Dem Verband geht es hier vor allem um sächsische Kommunen wie Zittau oder Regionen wie das Plauener Umland, deren Einwohnerzahlen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen sind und die an Anziehungskraft verlieren. In diesen Städten müssen ebenfalls attraktive Wohnbedingungen unterstützt und ausgebaut werden.
Hier leben tausende Menschen, die nicht alle in die Großstadt ziehen können. Warum kommt beispielsweise der Breitbandausbau als entscheidender Punkt für den Verbleib in der Heimat hier nicht voran? Axel Viehweger vom VSWG ergänzt dazu: „In Sachsen liegen beispielsweise 20 Mio. Euro für den Breitbandausbau in ländlichen Regionen bereit und werden nicht abgerufen. Wir haben angeboten, dass wir Kommunen bei der Antragstellung helfen. Dies wurde abgelehnt. Allmählich glauben wir, dass die Ausdünnung des ländlichen Raumes gewollt ist.“
Breite Schichten werden ausgeschlossen
Die Folge dieses politischen Handelns zeigt sich schon jetzt: Es fehlen zunehmend Angebote für die Mittelschicht. Gefördert wird verstärkt Wohnungsbau für Menschen mit Berechtigungsschein oder Hartz-IV-Bezug. „Für mich ist sozial, wenn Politik und Gesellschaft breite Schichten plus Arbeitslose im Fokus haben. Wenn die breite Masse weiterhin von der Wohnungspolitik ausgeschlossen wird, führt das zu Politik- und damit Demokratieverdrossenheit – eine gefährliche Mischung“, bemängelt Karl-Heinz Weiss, Regionalvorsitzender IVD Mitte-Ost e.V.
15 Prozent Mehrkosten durch zweiten Rettungsweg!
Frank Müller, Vorstandsvorsitzender des BFW Mitteldeutschland, betont: „Wir müssen zwingend die Regulierungswut in Deutschland stoppen. Je mehr wir regulieren, umso mehr werden die Menschen entmündigt. Eigeninitiative wird zunehmend unattraktiv. Das wirkt sich negativ auf den Wohnungsbau aus“. Als jüngstes Beispiel nennt er die Einführung des zweiten Rettungsweges in Neubauten. Aktuell wird der Rettungsweg über den öffentlichen Raum nicht mehr genehmigt. Verlangt wird ein 2. Rettungsweg auf dem Grundstück des Investors. Er sorgt für 15 Prozent Mehrkosten – bei zweifelhaftem Mehrnutzen.
Behindert fühlen sich die Unternehmen ebenfalls bei dem zunehmenden Trend der Kommunen, B-Pläne so zu gestalten, dass sie bereits nach wenigen Jahren überlebt sind, weil sich die Bedarfslage verändert hat. Zudem neigen Kommunen dazu, B-Pläne zu errichten, statt nach Paragraph 34 Baurecht zu erteilen. Dabei bleiben Markterfordernisse oft nicht berücksichtigt.
Der Mitteldeutsche Immobilien Kongress ist die Jahresauftaktveranstaltung der Immobilienbranche aus drei Bundesländern. Er gilt als wichtiger Hinweis auf die Stimmungslage der Wohnungsunternehmen für die drei Bundesländer. Knapp 300 Teilnehmer aus allen drei Bundesländern diskutierten anderthalb Tage in Leipzig zu den wichtigsten Themen des Jahres 2017.
Kommunale Wohnungswirtschaft begrüßt Pläne für Förderung sozialen Wohnungsbaus in Sachsen - fordert aber Bildung von Metropolregionen
Der vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Sachsen e.V. begrüßt die Pläne für eine Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus in Sachsen. „Diese Förderung darf aber nicht an den Grenzen der beiden großen Städte Leipzig und Dresden enden“, erklärt dazu Rainer Seifert, Direktor des vdw Sachsen. „Bereits in der Phase der Anhörung zu der angedachten Richtlinie haben wir darauf hingewiesen, besser Metropolregionen zu bilden.“ Diese sollten nicht nur das Umfeld von Leipzig und Dresden umfassen, sondern auch das von Chemnitz. Damit solle verhindert werden, dass die Anziehungskraft der beiden größten sächsischen Städte und damit die Abwanderung aus anderen Gebieten noch vergrößert wird. „Die Förderung darf nicht dazu führen, dass in Dresden und Leipzig für sozial schwächere Mieter günstigere Wohnbedingungen existieren, als im Umland“, führt Verbandsdirektor Rainer Seifert weiter aus. Das wäre eine Marktverzerrung und würde die in jüngster Zeit viel diskutierten Schwarmeffekte nur noch verstärken. „Die Förderung muss daher auf die Regionen um die drei größten sächsischen Städte ausgeweitet werden und die Kriterien für den Erhalt von Zuschüssen müssen entsprechend angepasst werden“, erläutert Rainer Seifert.
Grosses Aufsehen beim Überregionalen Branchentreffen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Leipzig
In Leipzig fand am 19. Oktober 2016 die vom vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. initiierte erste „Mitteldeutsche Software & Immobilien Conference – SICm16“ statt. Über 280 Teilnehmer und Gäste folgten dem Ruf und brachten damit den Veranstaltungsort, das „Haus Leipzig“, an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit. „Ich bin überwältigt von dem Erfolg, der zeigt, dass wir zur richtigen Zeit die relevanten Problemfelder aufgegriffen haben“, erklärt dazu Rainer Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen. Er kündigte angesichts dieses Zuspruchs eine Fortsetzung in zwei Jahren an.
Belohnt wurden die Besucher dieses wohnungswirtschaftlichen Höhepunkts durch eine bisher einmalige Art und Weise der Präsentation. Zudem wurden sie Zeugen der Gründung einer neuen Marke für webbasierte Software-Generation in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Joachim Llambi, der vor allem als Teil der Juryleitung der TV-Show „Let´s Dance“ bekannt ist. Was viele aber nicht wissen ist, dass er lange Zeit auch als Aktien- und Börsenmakler in Düsseldorf und Frankfurt tätig war. Unterstützt wurde Joachim Llambi von vdw-Verbandsdirektor Rainer Seifert, Prüfungsdirektor Jürgen Elfrich (vtw Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V.) und Roland Hildebrandt (Wohnungswirtschaftlicher IT-Berater VdW Bayern Treuhand als Co-Moderatoren.
Die Aussteller – Marktführer bis hin zu Start-Ups – präsentierten ihre Produkte und Ansätze so, wie es bisher nur aus Amerika bei den Events der dortigen Softwaregiganten bekannt ist. Doch bei der SICm16 war diese Show zusätzlich noch interaktiv. Zu den wichtigsten und konkreten Themen wie mobile Lösungen, Schnittstellen, vernetztes Wohnen, Servicelevel, Controlling oder die Software-Umstellung nahmen die im Markt wetteifernden Anbieter live auf der zentralen Bühne Stellung. Das bot den Unternehmen wie den Nutzern die Möglichkeit, die drängenden Probleme und Fragen direkt zu klären.
Mit dabei waren auch die Haufe Gruppe und die FIO Systems AG. Die beiden führenden Spezialanbieter starten eine Kooperation. Auf der SICm16 gab es erstmals eine persönliche Vorstellung der gemeinsamen neuen Marke „Haufe-FIO axera“. Unter diesem Dach bieten die beiden Unternehmen künftig eine webbasierte ERP-Lösung*, die speziell auf die Anforderungen von Wohnungsunternehmen und Immobilienverwaltungen zugeschnitten ist. Die Software soll die gestiegenen Anforderungen an mobiles Arbeiten unabhängig von Ort und Endgerät erfüllen. Ziel der langfristig ausgerichteten Partnerschaft sei es, die ERP-Software gemeinsam weiterzuentwickeln.
* (Die Abkürzung ERP steht für „Enterprise Resource Planning“ und bezeichnet eine Softwarelösung zur Ressourcenplanung eines Unternehmens bzw. einer Organisation. ERP integriert eine Vielzahl von Geschäftsanwendungen und Betriebsdaten, die in einer zentralen Datenbank verarbeitet und gespeichert werden.)
Der vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. vertritt 126 Wohnungsunternehmen, die mit rund 316.000 Wohnungen etwa 23,7 Prozent, also fast ein Viertel des Mietwohnungsbestandes in Sachsen bewirtschaften. Lebendig sowie vielfältig sind die kommunalen und genossenschaftlichen sowie privaten und kirchlichen Wohnungs- und Immobilienunternehmen mit unterschiedlichsten Geschäftsmodellen. Sie profitieren von einer starken, verlässlichen Gemeinschaft.
Der Verband ist zudem stolz auf seine Anzahl von 20 Fördermitgliedern. Durch diese mit der Immobilienwirtschaft verbundenen Unternehmen anderer Branchen werden wichtige Schnittstellen geschaffen und Synergieeffekte möglich. Mit einem leistungsstarken Team gut vernetzter Spezialisten nimmt der Verband Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen und prägt das Bild der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Freistaat Sachsen mit.
Eine Bleibe und dann vergessen!
Einzigartiges Branchentreffen der überregionalen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Leipzig
Mietschulden in Sachsen sinken
Dresden. Durch Nichtzahlung der Nutzungsgebühr bzw. der Miete sind bei den Mitgliedsunternehmen des vdw Sachsen im Jahr 2015 Mietschulden von rund 25 Millionen Euro entstanden. Das sind etwa 3 Prozent weniger als noch im Jahr davor (mit rund 26 Millionen Euro) und knapp 46 Prozent weniger als noch im Jahr 2006 (mit rund 46 Millionen Euro).
Dementsprechend ist der Anteil der Mietschulden an den jährlichen Gesamtmieteinnahmen der Unternehmen des vdw Sachsen ebenfalls rückläufig. Im Jahr 2013 betrugen die Mietschulden 5,5 Prozent der Jahressollmiete, 2014 noch 4,1 Prozent und Ende 2015 waren es 3,9 Prozent der Jahressollmiete.
Sachsen folgt damit dem bundesdeutschen Trend (siehe separate Pressemitteilung unseres Bundesverbands GdW).
Der GdW führt diese positive Entwicklung auf die wirtschaftlich stabile Lage, ein aktives und soziales Vermietungs- und Mietschuldenmanagement sowie eigene Beratungs- und Betreuungsangebote der Wohnungsunternehmen für säumige Zahler zurück. Dieser Interpretation schließt sich der vdw Sachsen an. „Das zeigt, wie engagiert und verantwortungsbewusst unsere Mitgliedsunternehmen agieren“, erklärt dazu Rainer Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen.
Er mahnt aber an, dass diese Zahlen nicht zwingend immer auch eine bessere wirtschaftliche Lage der Wohnungsunternehmen bedeuten. „Zum Teil sind hohe Schuldenbeträge abgeschrieben worden, weil sie nicht mehr oder nur mit einem nicht zu rechtfertigenden Aufwand eingefordert werden konnten.“ Diese Summen tauchen nicht mehr in der Statistik auf. „Sie bedeuten für die betroffenen Unternehmen aber dennoch einen schmerzlichen Einnahmenverlust“, erläutert vdw-Verbandsdirektor Rainer Seifert.

Der vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. vertritt 126 Wohnungsunternehmen, die mit rund 316.000 Wohnungen etwa 23,7 Prozent, also fast ein Viertel des Mietwohnungsbestandes in Sachsen bewirtschaften. Lebendig sowie vielfältig sind die kommunalen und genossenschaftlichen sowie privaten und kirchlichen Wohnungs- und Immobilienunternehmen mit unterschiedlichsten Geschäftsmodellen. Sie profitieren von einer starken, verlässlichen Gemeinschaft.
Der Verband ist zudem stolz auf seine Anzahl von 20 Fördermitgliedern. Durch diese mit der Immobilienwirtschaft verbundenen Unternehmen anderer Branchen werden wichtige Schnittstellen geschaffen und Synergieeffekte möglich. Mit einem leistungsstarken Team gut vernetzter Spezialisten nimmt der Verband Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen und prägt das Bild der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Freistaat Sachsen mit.