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Die Wohnungs- und Verwaltungsgesellschaft (WVG) Nossen mbH – ein kommunales Wohnungsunternehmen im Zentrum von Sachsen – möchte den Verband als neues Mitgliedsunternehmen bereichern. Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung von Geschäftsführerin Julia Strigl. Wir sind uns sicher, dass unsere Angebote und die große Familie des vdw Sachsen eine Stärkung für das Unternehmen bedeutet, so wie jedes unserer Mitglieder auch uns und unsere Möglichkeiten stärkt. Die ersten Gespräche, hier vor Ort bei der WVG in Nossen, haben das bereits bestätigt. In diesem Sinne, ein herzliches Willkommen und auf einen konstruktiven Austausch und ein gewinnbringendes Miteinander in unserem Verbund!

Zur Webseite der WVG Nossen

Der vdw Sachsen begrüßt Erweiterung des kommunalen Wohnungsbestandes in der Landeshauptstadt– Neubau bleibt weitere wichtige Säule und muss besser gefördert werden

Die Stadt Dresden will ihren kommunalen Wohnungsbestand deutlich erweitern. Über das kommunale Wohnungsunternehmen WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co KG sollen 1.213 Wohnungen von Vonovia erworben werden. Eine entsprechende Einigung ist heute bekannt gegeben worden. „Die Entscheidung setzt ein wichtiges Zeichen: Nur mit einer starken kommunalen Wohnungswirtschaft kann es gelingen, die Herausforderungen auf den Wohnungsmärkten zu bewältigen“, so Alexander Müller, Verbandssprecher des vdw Sachsen – Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. „Wir begrüßen die Einigung daher ausdrücklich. Daneben bleibt allerdings auch die Schaffung neuer Wohnungen ein wichtiger Fokus. Hier braucht es deutlich mehr Unterstützung der Politik, um den Wohnungsbau wieder in Gang zu bringen.“

Mit dem geplanten Ankauf, dem der Dresdner Stadtrat noch zustimmen muss, kann die WiD ihren aktuellen Bestand mehr als verdoppeln. „Das bedeutet für uns eine deutliche Steigerung unserer Verwaltungseffizienz, aber auch eine signifikante Erweiterung hinsichtlich der angebotenen Wohnungsgrößen und Wohnlagen“, so WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel. „Unser Ziel, eine dauerhafte, sichere und bezahlbare Wohnungsversorgung für die Dresdner Bevölkerung, kann mit dem Erwerb weiter erreicht werden, wohlwissend, dass es Vonovia als unseren Partner in Dresden weiterhin dringend benötigt.“ Bereits heute steht ein Sanierungsplan für die Wohnungsbestände in den nächsten Jahren. „Die insbesondere energetischen Sanierungen sollen mit der neuen sächsischen Richtlinie FRL pMW umgesetzt werden und im bewohnten Zustand erfolgen“, erläutert Claudia Herzog, Leiterin der Bereiche Finanzierung/Marketing/Akquise bei der WiD.

„Mit der Förderrichtlinie hat der Freistaat sehr gute Voraussetzungen geschaffen, um die Sanierung von Wohngebäuden in Sachsen nachhaltig voranzubringen“, so Alexander Müller, Verbandssprecher des vdw Sachsen. „Nun braucht es zügig auch die angekündigte neue Förderrichtlinie für Neubau mit deutlichen Verbesserungen, vor allem mit echten Baukostenzuschüssen, die den aktuellen Entwicklungen bei den Baupreisen Rechnung tragen. Denn klar ist auch eines: Der Ankauf bringt Dresden keine zusätzlichen neuen Wohnungen. Neubau wird deshalb in der Landeshauptstadt auch weiterhin ein wichtiger Fokus bleiben.“ Zugleich mahnt der vdw Sachsen an, bei der Bewältigung der Herausforderungen auf den Wohnungsmärkten in den Metropolen immer auch das Umland mit einzubeziehen. „Wir müssen stärker in Metropolregionen denken. Je besser auch die Wohnungsunternehmen im Umland bei Sanierungen und Neubau unterstützt werden, umso größer wird der Beitrag, den diese leisten können, um Druck vom Wohnungsmarkt in der Stadt Dresden zu nehmen.“

Am Dienstag, 12. September, hatten wir Bundesbauministerin Klara Geywitz in Meißen zu einem Gespräch zu Gast. Wir, das sind die bei unserem Bundesverband GdW organisierten mitteldeutschen Wohnungsverbände VSWG, vdw Sachsen, VdWg, VdW Sachsen-Anhalt und vtw Thüringen. Bei dem bewusst ohne Presse und verbindliche Agenda angelegten Treffen wurden alle Probleme, Sorgen und Lösungsansätze diskutiert, welche die ostdeutsche und insbesondere mitteldeutsche Wohnungswirtschaft bewegen. Ob überambitionierte oder ineffiziente Vorgaben, zu hohe Sanierungs- und Baukosten, Leerstand, mangelnde Förderung und Beteiligung, überbordende Bürokratie und essenzielle Unterschiede sowohl zwischen Stadt und Land als auch Ost und West, nichts wurde in den anderthalb Stunden ausgelassen. Bei einigen dieser Punkte setzen wir nun auch auf konkrete Unterstützung und Verbesserungen. Wir danken daher Klara Geywitz für das aktive Zuhören, das aufrichtige Verständnis, die detaillierten Ausführungen und die offene und konstruktive Auseinandersetzung mit uns und den Belangen der mitteldeutschen Wohnungswirtschaft. Außerdem freuen uns über die zugesagte Fortsetzung der Gespräche in dieser Runde.

Brief mit Zusammenfassung des Gesprächs an Frau Geywitz zum Download

Die mitteldeutschen Wohnungsverbände kritisieren die einseitige Ausrichtung der Bundespolitik auf den Neubau von 400.000 Wohnungen in Ballungsräumen mit angespannten Wohnungsmärkten auf das Schärfste. Ihr Appell richtet sich an die Bundesregierung, die Realität in Mitteldeutschland mit rund 1,2 Mio. Wohnungen und einem Leerstand von durchschnittlich 8 Prozent nicht zu verfehlen. Fokus und Förderung müssen hier auf den Bestand gerichtet werden, denn die ostdeutsche Wohnungswirtschaft bietet als wichtige Größe mehr als 2,3 Mio. Menschen ein sicheres und bezahlbares Zuhause. Das muss auch so bleiben können.

Hierzu nahmen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Leipzig die Vorstandsmitglieder und Verbandsdirektoren der fünf mitteldeutschen Spitzenverbände der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Stellung.

Aktuell stehen die mitteldeutschen Wohnungsunternehmen vor den größten Herausforderungen der letzten 30 Jahre: Die demografische Entwicklung führt, gepaart mit einer Abwanderung zu einer schrumpfenden Bevölkerung und damit auch zu vermehrt leerstehenden Wohnungen und fehlendem Eigenkapital für Vermieter. Somit fehlt letztendlich auch Geld für zukünftige Investitionen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Investitionen in den Bestand aufgrund stark steigender Baukosten und einem Mangel an Fachhandwerkern nur schwer zu stemmen sind. Dieses Szenario wird nun begleitet von einer fehlgeleiteten und weltfremden Fördermittelpolitik des Bundes, die in dieser Form angesichts der gewaltigen Herausforderungen für die mitteldeutsche Wohnungswirtschaft nahezu unbrauchbar ist.

Mit großer Sorge sehen die fünf mitteldeutschen Verbände, dass die Versorgungssicherheit und Preisstabilität bei der Haushaltsenergie durch die beschlossene Energiewende mit dem Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, dem Abschalten der Atomkraftwerke und dem stark reglementierten Umgang mit Gas- und Ölheizungen ab 2024 überhaupt technisch realisierbar und vor allem auch für die Mieter bezahlbar bleiben. Hier wirkt zunächst die Deckelung der Energiepreise bis März 2024 durch die Bundesregierung stabilisierend. Perspektivisch wird die Betriebskostenspirale sich dann aber weiterdrehen. Ob und wie die notwendigen Investitionen der Energiewende in Wärmepumpen und Photovoltaik finanziert werden sollen, ist aktuell völlig offen. Dazu Rainer Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen: „Die Energiewende – allem voran die Wärmewende – ist das größte Investitionsprogramm seit der Wende. Wenn sie gelingen soll, braucht die Wohnungswirtschaft jetzt schnell Planungssicherheit, denn sonst kann sie keine Zukunftsinvestitionen in den notwendigen Dimensionen auf den Weg bringen. Nur mit einem klaren Bekenntnis der Politik zu Technologieoffenheit werden wir die Klimaschutzziele erreichen. Mieter und Vermieter müssen gemeinsam ein positives Transformationsklima entwickeln und dürfen politisch nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es werden bei dieser Transformation alle Partner benötigt.“

Die aktuelle Statistik in allen drei mitteldeutschen Bundesländern zeigt, dass ein Rückgang der Bevölkerung bis 2035 von bis zu 17 Prozent insbesondere in den strukturschwachen Regionen und damit vorwiegend im ländlichen Raum zu erwarten ist. Dies führt neben dem aktuell schon hohen Leerstand in den Beständen zu einem weiteren Anstieg leerstehender Wohnungen, dem nur durch Rückbau einerseits und kluge Investitionen in zukunftsfähige Bestände andererseits begegnet werden kann.

Dies bedarf jedoch einer deutlichen Änderung der Fördermittelpolitik auf Bundes- und Landesebene. Die bisherigen Ankündigungen des Bundes zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und einer Stärkung des ländlichen Raumes blieben bis dato alle ohne Ergebnis. Eine finanzielle Unterstützung der angekündigten Maßnahmen durch staatliche Zuschüsse fand und findet nicht statt. Jens Zillmann, Verbandsdirektor des VdW Sachsen-Anhalt fordert: „Die von der Bauministerkonferenz im April 2022 beschlossene Aufstockung der Städtebauförderung auf 1,5 Mrd. Euro ist vom Bund endlich auch umzusetzen und muss von den Ländern kofinanziert werden, um den Tatsachen gerecht zu werden.“

Bereits 2015 waren die mitteldeutschen Wohnungsgesellschaften und Wohnungsgenossenschaften maßgeblich an der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen beteiligt. Der humanitären und gesellschaftlichen Verantwortung sind sie auch bei der Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen nachgekommen. So sind in Mitteldeutschland rund 21.000 ausgestattete Wohnungen zur Verfügung gestellt worden, um rund 41.600 ukrainische Kriegsflüchtlinge ein möbliertes, sicheres Zuhause zu geben. Ronald Meißner, Verbandsdirektor des VdWg Sachsen-Anhalt, erklärt: „In Wahrnehmung unserer sozialen Verantwortung haben die mitteldeutschen Wohnungsunternehmen unbürokratisch und sozial gehandelt. Da die eigenen Ressourcen vor allem hinsichtlich der Ausstattung der Wohnungen, nun aber erschöpft sind, ist der Bund in der Verpflichtung, finanzielle Mittel für eine weitere dezentrale Flüchtlingsunterbringung bereitzustellen und die Kommunen bei der notwendigen Integrationsarbeit zu unterstützen.“

Die Frage nach der Bezahlbarkeit des Wohnens steht in Zeiten explodierender Energiekosten und einer anhaltend hohen Inflation nicht nur bei den mitteldeutschen Wohnungsgenossenschaften an oberster Stelle. So zeigen zwar die statistischen Werte, dass das Wohnen reell günstiger geworden ist. Dies bedeutet aber nur, dass die Mieten der sozial orientierten Wohnungsunternehmen weniger schnell als die allgemeinen Lebenshaltungskosten steigen. „Wir stehen für bezahlbares Wohnen und sind gerade in Mitteldeutschland ein Anker für Verlässlichkeit und Stabilität in unsicheren Zeiten. Die organisierte Wohnungswirtschaft kann diesbezüglich als Garant aber nur so gut sein, wenn auch die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Hier sehen wir eindeutig ein großes Optimierungspotenzial auf Bundesebene. Denn Neubau um jeden Preis bringt nichts. Bezahlbares Wohnen bedeutet auch, dem

Vermieter Luft zum Atmen lassen. Denn der Erhalt des bezahlbaren, attraktiven Wohnens kann nur funktionieren, wenn Geld für Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung bleibt“, führt Mirjam Philipp, Vorstand des VSWG, aus. Vor allem auch in Hinblick auf die zweite Sanierungswelle, die der mitteldeutschen Wohnungswirtschaft nach über 30 Jahren nun wieder bevorsteht.

Für die überwiegende Zahl der Städte in Mitteldeutschland ist auch der von der Bundesregierung geförderte Neubau von jährlich 100.000 neuen Sozialwohnungen nicht zielführend und notwendig, da es genügend leerstehende Wohnungen zu sozialverträglichen Mieten in Mitteldeutschland gibt. Die energetische Sanierung und altersgerechte Modernisierung der vorhandenen Wohnungsbestände müssen daher im Mittelpunkt stehen. „Unser vorhandener Wohnungsbestand ist ein Garant für Sicherheit und Bezahlbarkeit. Für uns es ist damit gleichzeitig die größte Herausforderung, diesen – eine stabile Finanzierung vorgesetzt – an den Bedürfnissen der Mieter umzubauen und energetisch zu sanieren. Denn die Wärmewende wird im Bestand gewonnen“, so Frank Emrich, Verbandsdirektor des vtw Thüringen. Grundlagen hierfür sind verlässliche, planbare sowie auskömmliche Förderinstrumente mit Zuschüssen und langfristigen Zinsbindungen für Darlehen und eine Stabilisierung der Baukosten, um das bezahlbare Wohnen für die Mieter in Mitteldeutschland zu erhalten.

 

DOWNLOAD der Pressemitteilung als PDF

Leipzig, 18. April 2023

Die Bundesregierung hat sich bis 2045 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: ein klimaneutraler Gebäudebestand in Deutschland. Auch die Wohnungswirtschaft ist aufgerufen, hierzu alternative Lösungen zu finden.

Für den DW-Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft 2023 werden aktuell Projekte gesucht, die die Wärmewende im Bestand intelligent und effizient voranbringen. Welche innovativen Strategien und Konzepte stecken in der Wohnungswirtschaft? Überzeugen Sie mit Ihrem Lösungsansatz! Bewerben können sich alle, die ein abgeschlossenes, beziehungsweise begonnenes Projekt präsentieren können.

 

Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 15. Februar 2023.

 

Alle weiteren Infos finden Sie unter www.dw-zukunftspreis.de.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat gestern Abend ohne Vorankündigung die bisherige Förderpolitik im Bereich Gebäudesanierung komplett umgestellt. Bereits mit Ablauf des heutigen Tages wird die KfW-Zuschussförderung für Komplettsanierungen völlig überraschend eingestellt. Stattdessen wird nur noch auf Kredite und Tilgungszuschüsse umgestellt, wobei die Fördersätze für die Tilgungszuschüsse auch noch deutlich abgesenkt werden. „Das Chaos rund um den abrupten Förderstopp beim Neubau Anfang des Jahres wird jetzt auch auf Sanierungen ausgeweitet und trifft damit die sächsischen Wohnungsunternehmen besonders hart“, kritisiert Alexander Müller, Sprecher des
vdw Sachsen – Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. „Vor dem Hintergrund extrem gestiegener Baupreise werden dringend benötigte Investitionen in modernen, bezahlbaren, klimaschonenden Wohnraum de facto unmöglich gemacht.“

„Mit dem Wegfall der Zuschussförderung und der deutlichen Reduzierung der Tilgungszuschüsse wird die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) so unattraktiv, dass sich Wohnungsunternehmen angesichts der Baupreise und der verschärften Anforderungen, die das Bauen noch weiter verteuern, entscheiden müssen: Entweder sie unterlassen die Investitionen komplett oder sie müssen die Mieten deutlich erhöhen, um die Maßnahmen refinanzieren zu können. „Vor allem kommunale Wohnungsunternehmen, die mit bezahlbaren Wohnungen in besonderem Maß soziale Verantwortung übernehmen und sich zugleich auch dem Klimaschutz, der Stadtentwicklung und einer modernen Wohnraumversorgung verpflichtet fühlen, stehen jetzt auch im Bereich Sanierung vor einem massiven Problem“, so Alexander Müller. „Und das gilt nicht nur für Investitionen, die in Zukunft in die Planung gehen, sondern ganz besonders für Maßnahmen, die bereits in Planung sind und nicht mal eben über Nacht komplett umgeplant werden können – von den Kosten, auf denen die Unternehmen sitzen bleiben, ganz zu schweigen.“ So werde das Vertrauen in die Politik immer weiter untergraben. „Um Investitionsentscheidungen in Millionenhöhe verantwortungsvoll treffen zu können, braucht die Wohnungswirtschaft langfristige Planungssicherheit. Stattdessen wird die Unsicherheit in einem ohnehin extrem schwierigen Marktumfeld mit großen Risiken noch weiter verschärft.“

Begründet wird der Förderstopp von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und dessen Ministerium unter anderem damit, dass wegen steigender Energiepreise Investitionen in höhere Effizienz grundsätzlich schneller rentabel seien. „Nicht nur mit Blick auf die ebenfalls rasant gestiegenen Baupreise, den Fachkräftemangel auf den Baustellen und die Zinsentwicklung ist das viel zu kurz gedacht“, kritisiert Alexander Müller. „Die stark gestiegenen Energiekosten führen zudem auch dazu, dass die Wohnungsunternehmen aktuell in Größenordnungen Nebenkostensteigerungen für die Mieter vorfinanzieren müssen. Die dadurch gebundene Liquidität fehlt ebenfalls für Investitionen und dürfte manches Unternehmen sogar an den Rand der Insolvenz führen. Vor diesem Hintergrund ist die Aussage, steigende Energiepreise machten Investitionen schneller rentabel, geradezu zynisch.“

Noch nicht abschließend abzusehen sind Auswirkungen, die das erneute Förder-Fiasko beim Bund auf Förderprogramme des Freistaats haben wird. „Es ist davon auszugehen, dass die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums auch in der sächsischen Förderlandschaft noch für einige Turbulenzen sorgen wird, da die Förderpolitik auf Bundes- und Landesebene in vielen Bereichen eng verwoben ist“, so Alexander Müller. „Es müssen jetzt schnell gute Lösungen gefunden werden, wie sich ein völliger Investitionskollaps noch verhindern lässt. Dabei stehen wir als Wohnungswirtschaft als verlässlicher Partner bereit, fordern diese Verlässlichkeit aber auch von der Politik ein.“

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Genau ein Jahr nach der notariellen Gründung unseres neuen Verbandsmitglieds, der WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG, wurde am 19. September 2018 der erste Spatenstich für eines von zunächst 20 Wohnbauvorhaben der Landeshauptstadt Dresden für Haushalte mit geringen Einkommen und Menschen mit Einschränkungen vollzogen.

Am Standort Ulmenstraße/Kleinzschachwitzer Straße im Stadtteil Leuben errichtet die WiD bis zum vierten Quartal 2019 das erste kommunale Wohngebäude mit 22 Wohnungen mit unterschiedlichen Wohnungsgrößen. „Ich freue mich, dass nach den vielen notwendigen Vorarbeiten rund um die Gründung der WiD der kommunale Wohnungsbau nun endlich auch in der Praxis umgesetzt wird und die ersten Wohnungen entstehen. Diese Wohnungen werden dringend gebraucht“, sagt Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen und Aufsichtsratsvorsitzende der WiD.

„Wir legen bereits bei der Planung großen Wert auf einen Wohnungsmix vom Singlehaushalte bis zu Familien mit Kindern“, erläutert der Geschäftsführer der WiD, Steffen Jäckel. „Wichtig ist der WiD die hohe Funktionalität der Häuser, aber auch die gute Einbindung der Architektur in die ortstypischen Bebauungen der Einzelstandorte“, ergänzt Jäckel. Die Wohnungsbauvorhaben der WiD werden über das gesamte Stadtgebiet Dresdens verteilt sein.

Dass bereits ein Jahr nach der Gründung der Gesellschaft auch auf der ersten Baustelle die Arbeiten beginnen können, ist das Ergebnis einer sehr straff organisierten Zusammenarbeit mit den verschiedenen Verwaltungsbereichen der Stadt Dresden, dem Freistaat Sachsen als Fördermittelgeber und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden als Darlehensgeberin. Der heutige erste Spatenstich ist der sichtbare Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte der Landeshauptstadt Dresden seit der Wiedervereinigung und ein deutliches Zeichen an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dresden, dass der soziale Wohnungsbau wieder als Aufgabe der Stadt wahrgenommen wird.

Der vdw Sachsen gratuliert der WiD und der Stadt Dresden für diesen ersten sichtbaren Erfolg und freut sich, dieses Engagement weiter begleiten zu dürfen.

Die Wohnungswirtschaft in Sachsen zieht Bilanz und schaut voraus.
Sie beweist ihren Wert als verlässlicher Partner für die Menschen und die Wirtschaft.

Die organisierte Wohnungswirtschaft sorgt weiterhin für bezahlbares, attraktives Wohnen und unterstreicht seine Bedeutung als ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor im Freistaat – das beweist die heute in Dresden vorgestellte Jahresstatistik zum 31.12.2017 des vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V.

So betrug 2017 die durchschnittliche Nettokaltmiete/Nutzungsgebühr aller im vdw Sachsen organisierten Unternehmen 5,04 Euro je Quadratmeter Wohnfläche und lag damit lediglich um 16 Cent bzw. rund 3,3 Prozent über dem Wert des Vorjahres (2016: 4,88 Euro/m²). „Wir haben damit im Durchschnitt nach wie vor vergleichsweise günstige Mieten und einen absolut moderaten Anstieg im Freistaat“, erläutert Rainer Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen.

Diese Aussage trifft auch auf die Metropolen Sachsens (Dresden, Leipzig, Chemnitz) zu, in denen die Verbandsunternehmen mit durchschnittlich 5,40 Euro/m² (2016: 5,17 Euro/m²) ebenfalls bezahlbare Mieten bieten. Rainer Seifert weist zusätzlich darauf hin, dass dieser Durchschnittswert auch Modernisierung, Neubau und Neuvermietungen innerhalb des Wohnungsbestandes beinhaltet. Diese Faktoren wirken eher mieterhöhend. Der Verband begrüßt im Zusammenhang mit dieser Entwicklung grundsätzlich das Förderprogramm des Freistaats für den Bau von bezahlbaren Wohnungen und die Entscheidung der Stadt Dresden, eine neue kommunalen Wohnungsgesellschaft zu gründen. Wenn die Verantwortlichen mit Augenmaß handeln, gibt es hier Einflussmöglichkeiten die letztlich den Menschen ohne großes Einkommen zugutekämen. Außerhalb dieser Metropolen sind die Mieten mit 4,70 Euro/m² gegenüber 4,64 Euro/m² im Vorjahr sogar nahezu gleichgeblieben.

Dass die Mietkosten in Sachsen überwiegend erschwinglich sind, zeigt auch eine Umfrage (Details siehe Anlage), die der vdw Sachsen mit dem renommierten Meinungsforschungsinstitut „Civey“ bundesweit durchgeführt und für Sachsen ausgewertet hat. Demnach geben die Hälfte aller Mieter in Sachsen maximal 35 Prozent ihres monatlichen Haushaltsnettoeinkommens für die Warmmiete aus (knapp 20 Prozent sogar weniger als 25 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens und etwa 30 Prozent zwischen 25 und 35 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens). Etwa 22 Prozent der Mieter in Sachsen geben zwischen 35 und 45 Prozent und ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Warmmiete aus. Knapp 13 Prozent der zur Miete wohnenden Sachsen geben mehr als 45 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für ihre Warmmiete aus.

Die Bedeutung der Mitglieder des vdw Sachsen für die sächsische Wirtschaft wird auch durch ihre Investitionen in Neubau, Instandhaltung und Modernisierung klar ersichtlich. Über 365 Millionen Euro wurden 2017 für diese wichtigen Maßnahmen insgesamt ausgegeben. „Davon profitierten nicht nur die Mieter und die Kommunen, sondern auch die meist in Sachsen beheimateten Auftragnehmer“, erläutert Rainer Seifert. In 2018 planen die Unternehmen des Verbandes mit knapp 467 Millionen Euro (über 100 Millionen Euro und knapp 28 Prozent mehr als in 2017) sogar noch höhere Investitionen. „So viel haben unsere Unternehmen seit fast 20 Jahren nicht investiert.“ Die Dimensionen nähern sich damit denen der Zeit der großen Sanierungsprojekte nach der Wiedervereinigung und somit einem historischen Niveau. „Die Steigerung ist in allen drei Bereichen, also Neubau, Instandhaltung und Modernisierung – und – sowohl in den Metropolen als auch in den eher ländlichen Regionen deutlich“, stellt der Verbandsdirektor heraus.

Eine positive Botschaft gibt es auch bei der Entwicklung des Leerstands zu verkünden. Dieser ist mit einer Quote von 9,9 Prozent auf demselben Niveau geblieben, wie im Jahr zuvor. Insgesamt standen bei den berichtenden Mitgliedsunternehmen Ende 2017 wie auch 2016 etwas über 29.000 Wohnungen leer. In den Metropolen sank der Leerstand von 4,9 (2016) auf 4,4 Prozent (2017). Doch auch auf dem Land gab es nur einen marginalen Anstieg von 13,6 Prozent (2016) auf 14,0 Prozent (2017). „Die im vorigen Jahr noch befürchtete neue Leerstandswelle auf dem Land ist damit ausgeblieben“, resümiert Rainer Seifert.

Damit das so bleibt, sind weitere Anstrengungen in die richtige Richtung notwendig: „Es hat sich gezeigt, dass Neubau und ansprechende Sanierungen auch in den ländlichen Regionen den Effekt haben, Bestandsmieter zu halten und neue dazuzugewinnen.“ Diesen Weg hatte der vdw Sachsen schon im Vorjahr angeregt. Nun zeigt sich, dass diese Bemühungen fruchten. Weitere Schritte müssen nun folgen. So begrüßt der Verband zum Beispiel von der Idee her das aktuelle Förderprogramm des Freistaats für den seniorengerechten Umbau. Allerdings muss dieses dringend angepasst werden, damit es auch greift. „Es ist sicher gut gemeint und mit einer ordentlichen Summe ausgestattet“, erklärt Rainer Seifert. Doch die meisten Gebäude der Mitgliedsunternehmen, das seien nun einmal Bauten aus der DDR-Zeit, seien nur mit hohem Aufwand für diesen Zuschuss geeignet. „Da droht etwas zu verpuffen, was doch dringend gebraucht wird.“ Es wäre manchmal besser, sich von Maximallösungen zu verabschieden und stattdessen auf kleinere Schritte zu setzen. „Vor ‚barrierefrei‘ gibt es immer noch ‚barrierearm‘ – auch davon würden schon vielen Menschen – Wähler – profitieren.“

Darüber hinaus gilt es weiterhin, durch aktive Begleitung von Zuwanderung, dem demographisch geschuldeten Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken. Auch hier geht der vdw Sachsen mit seiner seit fast zwei Jahren existierenden „Leitstelle Zuwanderung“ voran. Für sächsische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es so eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Zuwanderung und Integration. Die Leitstelle Zuwanderung des vdw Sachsen hilft mit ihren beiden extra dafür beim Verband angestellten Mitarbeitern kostenfrei bei der nachhaltigen Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Leitstelle Zuwanderung ist ein Projekt des vdw Sachsen im IQ Netzwerk Sachsen und damit Teil des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“.

Rückbau in Größenordnungen der Nachwendezeit, wo ganze Wohngebiete und Blockzeilen obsolet wurden, ist nicht mehr vorgesehen. Das bedeutet aber nicht, dass Abrisse und vor allem Teilabrisse in ausgewählten Bereichen und Objekten nicht trotzdem noch sinnvoll sind und von den Unternehmen vorgenommen werden. Auch dafür muss es nach Ansicht des vdw Sachsen eine Förderung geben. Hintergrund ist, dass ein Teilabriss, aus der Einzelansicht des individuellen Unternehmens, nicht unbedingt wirtschaftlich ist. Die oberste und kaum noch vermietbare Etage eines Fünfgeschossers ohne Aufzug etwa einfach leer stehen zu lassen, als sie abzunehmen, kostet das Unternehmen weniger, zum Beispiel weil keine Medien verlegt/abgeklemmt werden müssen. Aber für das Stadtbild ist es besser, mehrheitlich bewohnte Gebäude zu haben als ganze leerstehende Hausabschnitte. Und auch, um Platz für den heutigen Anforderungen und Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechenden Wohnraum zu schaffen, kann ein Rückbau oder tief in das Gebäude greifenden Umbau zweckmäßig sein.

Die Pressemitteilung als PDF:
PM2018_mieten_investionen_leerstand_vdwSachsen

Die Präsentation als PDF:
PK150318_Präsentation

Vorstellung WiD als PDF:
WiD_Vorstellung_vdw_150318