Auch in diesem Jahr trafen sich ehemalige Geschäftsführer und Vorstände des vdw Sachsen wieder. Dank der Mitwirkung eines kommunalen Unternehmens finden diese Treffen einmal jährlich in einer sächsischen Stadt des Verbandsgebietes statt. Die Teilnehmer fühlen sich nach wie vor der Wohnungswirtshaft und dem vdw Sachsen eng verbunden, dessen Aufbau und Entwicklung sie maßgeblich in ihrer beruflichen Laufbahn mitprägten. Organisatorin des diesjährigen Treffens war dankenswerterweise und wiederholt Frau Ute Schleinitz, ehemalige Referentin des vdw Sachsen. So trafen sich 36 Teilnehmer am 7. Mai in der Stadt Pirna. Herr Scheible, Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbH, organisierte mit seinem Team, Herrn Mitgeschäftsführer Dirk Perner und seinem Marketingverantwortlichen, Herrn Sören Sander, ein tolles und vielseitiges Programm, das alle Teilnehmer begeisterte. Sie zeigten mit Freude und Stolz zahlreiche Schwerpunkte der aktuellen Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Wohngebiet Sonnenstein. Deutlich kam die Orientierung auf Mieterwünsche von heute und morgen zum Ausdruck. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Kundenorientierung und sozialem Engagement. Eingebettet in diese Strategie ist eine bewusst attraktive Gestaltung der Wohngebäude. Begeisterung fanden die wunderbaren Giebelgestaltungen, die von der Bergbautradition und vergangenen Leistungen der Triebwerkstechnik für Flugzeuge, über Gestaltungen mit dem Maskottchen PIRnchen für Kinder und Jugendliche, ein Bücherregal mit einer bewussten Auswahl von Büchern auf Vorschlag der Mitarbeiter der WGP, Natur- und Heimatdarstellungen und vieles mehr reichten. Die Teilnehmer drückten ihre Hoffnung aus, dass das Unternehmen weiterhin so erfolgreich bleibt und die menschlichen und sozialen Bemühungen so fortsetzen kann.
Die Mittagspause in einer tschechischen Traditionsgaststätte in der Altstadt wurde für viele Gespräche genutzt. Erinnerungen aus dem Arbeitsleben, aktuelle Entwicklungen in der Wohnungswirtschaft sowie zahlreiche persönliche und freundschaftliche Erinnerungen wurden ausgetauscht.
Herr Sander gestaltete als ausgebildeter Stadtführer mit uns einen spannenden und lehrreichen Rundgang in der Altstadt. Dabei erfuhren wir alle viel über die Geschichte, lustige Episoden aus der Vergangenheit, Interessantes zur Architektur und den historischen Gebäuden sowie der Mitwirkung des Wohnungsunternehmens bei der Altstadtsanierung.
Der krönende Abschluss war ein Kaffeetrinken im Tom-Pauls-Theater mit dem klassischen Gedeck: Kaffee- Eierschecke- Eierlikör. Beeindruckt waren alle von der Geschichte des Gebäudes, der Sanierung, Restaurierung und Umgestaltung des mittelalterlichen Gebäudes in ein attraktives, stets ausverkauftes Theater. Zum Abschied überraschte uns Herr Scheible noch mit einer Tasche voller Werbegeschenke. Wir alle waren begeistert und überwältigt von der Gestaltung und der Organisation dieses interessanten und wunderschönen Tages. Wir dankten Herrn Scheible und seinem Team für die Mühe und den hohen zeitlichen Aufwand, mit dem uns ihre wunderschönen Stadt Pirna einschließlich der enormen Leistungen der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbH präsentiert wurde.
Für die Zukunft wünschen wir von Herzen weiterhin alles Gute.
Text und Bilder: Hellfried Unglaub



Am 22. Mai waren wir mit einem kleinem eigenen Programm des vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. auf der ISH-Nachlese in Dresden.
Die ISH-Nachlese steht im Jahr der ISH Frankfurt – als Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft – nicht nur für Sanitär und Heizung sondern insbesondere auch für den Austausch zwischen Handwerk, Industrie und Wohnungswirtschaft – mit klarem Fokus auf Technologien für Energieeffizienz, Digitalisierung im Handwerk und zukunftsfähiges Wohnen. Die Messe zeigt, wie innovative Produkte und Prozesse unsere Arbeit nachhaltiger und effizienter machen können – ein entscheidendes Thema gerade für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft.
Im Rahmen unseres eigenen Programms haben wir zwei zentrale Aspekte beleuchtet:
🔧 𝗥𝗲𝗴𝗶𝗲𝗯𝗲𝘁𝗿𝗶𝗲𝗯 𝗶𝗺 𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗻 – Alexander Pank von der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB), unserem größten Mitgliedsunternehmen, zeigte, wie Insourcing von handwerklichen Leistungen unter den aktuellen Rahmenbedingungen gelingen kann – und welche strukturellen und personellen Herausforderungen damit verbunden sind.
🛠️ 𝗘𝘅𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲 𝗛𝗮𝗻𝗱𝘄𝗲𝗿𝗸𝗲𝗿𝘀𝗲𝗿𝘃𝗶𝗰𝗲𝘀 𝘂𝗻𝗱 𝗗𝗶𝗴𝗶𝘁𝗮𝗹𝗶𝘀𝗶𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗜𝗻𝘀𝘁𝗮𝗻𝗱𝗵𝗮𝗹𝘁𝘂𝗻𝗴 – Thilo Fahrmayr von unserem Fördermitglied B&O Service Mitteldeutschland präsentierte mit Oursourcing ein alternatives Konzept und praxisnahe Einblicke, wie digitale Tools und spezialisierte Dienstleister die Wohnungsunternehmen entlasten und Prozesse beschleunigen können.
Der anschließende Messerundgang bot spannende Impulse – von barrierefreiem Wohnen über Wärmepumpentechnologie bis hin zu smarten Lösungen im SHK-Handwerk
Der vdw Sachsen lud zum Thementag Krisen- und Risikomanagement in der Wohnungswirtschaft nach Dresden ein.
Marco Wolfrum von der FutureValue GmbH referierte in seinem Impulsvortrag Robustheit, Risiko und Resilienz über den Nutzen von Risikomanagement, das mit einer unverzerrten Wahrnehmung von Risiken und deren neutraler Bewertung beginnt. Er stellte klar, dass es nicht um kleine Risiken geht, sondern um die Identifikation der Themen, die dem Unternehmen wirklich weh tun können. Dabei spielen operative Themen eher eine untergeordnete Rolle, während Themen wie Konjunktur, Zins- oder Preisentwicklung am Markt oder auch globale Veränderungen, die das Unternehmen in Schieflage bringen können, im Mittelpunkt stehen. Diese Punkte systematisch zu durchleuchten ist Aufgabe des Risikomanagements, denn die Erfolgsfaktoren des Unternehmens müssen langfristig gesichert werden und dürfen nicht wegbrechen.
Gunnar Poschmann von der jenawohnen GmbH sprach zum Thema Krisenmanagement in der Mieterkommunikation, denn Krisen sind nicht planbar, aber die Kommunikation kann vorbereitet werden. Vor der Krise gibt es das Ereignis, das sich zu einer Krise entwickeln kann, wenn es nicht richtig gemanagt wird. Typische Krisenszenarien in der Wohnungswirtschaft sind Brandstiftung, politische Eingriffe, Ausfall der Wärmeversorgung oder technische Störungen. Bei der Kommunikation mit den Mietern ist der altbewährte Aushang nicht zu unterschätzen, auch wenn heute viel über digitale Kanäle wie die eigene Website, Social-Media-Kanäle oder über Mieter-Apps kommuniziert wird. Neben der Kommunikation nach außen sollte immer auch die interne Kommunikation berücksichtigt werden.
Thilo Fahrmayr und Benjamin Pietschmann von der B&O Service Mitteldeutschland stellten ihre Dienstleistungsangebote vor, mit denen sie Wohnungsunternehmen bei auftretenden Krisen unterstützen, sei es der Ausfall der Wärmeversorgung oder ein Katastrophenfall höherer Gewalt. Dabei unterstützt B&O Service die Wohnungsunternehmen sowohl mit Einzelleistungen als auch auf Wunsch mit Komplettangeboten.
Nach der Mittagspause ging es mit dem großen Thema Versicherungen weiter. Dr. Jörg Bräunig und Doreen Fischer von der Funk Gruppe informierten über ausgewählte Risikothemen. So ergab eine Kundenbefragung, dass Cyber-Risiken, Rechtsänderungen und Infrastrukturausfälle als wichtigste Themen angesehen werden. Die Bedeutung der Cybersicherheit wurde vertieft, aber auch die Herausforderungen im Management, wo Unternehmen durch Fachkräftemangel und immer mehr Regulierung vor immer neuen Herausforderungen stehen.
Um die persönliche Absicherung und Haftung von Geschäftsführern ging es anschließend im Vortrag von Christoph Eisel vom Berufsverband Kommunaler Unternehmensleiter e.V. Anhand konkreter Beispiele von Geschäftsführerverträgen, der Geschäftsführung von Tochtergesellschaften und der Übernahme von Nebenämtern zeigte er Stolperfallen auf und informierte über Optimierungsmöglichkeiten in den Verträgen und über die Leistungen des BKU.
Sebastian Ritter und Stefanie Liße von der Deutschen Telekom MMS GmbH gingen der Frage nach, ob Cyberkriminalität auch für Wohnungsunternehmen eine Gefahr darstellt. Interaktiv und anhand konkreter Beispiele zeigten sie auf, welche Vorgehensweisen Hacker aktuell nutzen und worauf man als Nutzer achten sollte, um sich vor Angriffen zu schützen. Auch technische Geräte wie USB-Sticks oder USB-betriebene Tischventilatoren können Hackern Tür und Tor zu sensiblen Daten öffnen. Bei aller Vorsicht ist es wichtig, die Mitarbeiter regelmäßig zu sensibilisieren und das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen.
Den Abschluss bildete ein sehr praxisorientierter Beitrag von Patrick Ziegler von der KoWo mbH Erfurt. Er berichtete, wie es dem Unternehmen gelungen ist, die Mitarbeiter zu sensibilisieren und zu motivieren, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und somit die persönliche Sicherheit und die Sicherheit des Arbeitgebers zu erhöhen.
Wir bedanken uns bei allen Referenten und Teilnehmern für die sehr informative und interaktive Veranstaltung sowie bei unseren Ausstellern Algenmax Sachsen-Thüringen eG, Dachziegelwerke Nelskamp GmbH und Otis GmbH für die Unterstützung.









Konstruktiver und zielorientierter Austausch auf der Podiumsdiskussion im Rahmen des Netzwerkabends des sächsischen Holzbautags am 29. April. Unter der Moderation von Stephan Bischof diskutieren Annette Rothenberger-Temme vom Sächsischen Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung, CDU-Bundestagsabgeordneter Lars Rohwer, Frank Wießner vom BFW Landesverband Mitteldeutschland und Verbandsdirektor Alexander Müller zum Thema „Wie kommen wir zu einem klimaneutralen und bezahlbaren Wohngebäudebestand?“ Alexander Müller legte dabei einmal mehr die Vorteile der Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudesektor nahe an welcher sich auch der vdw Sachsen beteiligt und erläuterte sie. Vielen Dank an alle Mitwirkenden für die aufgeschlossene Debatte.
Sehr angenehmer Besuch am 16. April in unserer Geschäftsstelle von Stephanie Baumann von der VdW Bayern Treuhand. Stephanie Baumann ist eine hochgeschätzte Expertin im Bereich der Organisations- und Personalentwicklung und sowohl wir als Verband als auch unsere Mitgliedsunternehmen greifen immer wieder gern auf ihre Leistungen und Kompetenzen zurück. Das war auch unter anderem Thema unseres heutigen Gesprächs und inwieweit wir die Zusammenarbeit noch verstärken und ausbauen können. Herzlichen Dank fürs Vorbeikommen und auf ein baldiges Wiedersehen!
Vor Ort tragen politische Entscheidungsträger und kommunale Unternehmen maßgeblich Verantwortung für die Leistungskraft und Zukunftsfähigkeit der Daseinsvorsorge für Bürgerinnen und Bürger. Kommunale Unternehmen erfüllen herausgehobene Aufgaben: Sie schaffen neuen und verwalten Wohnraum, sie erzeugen und verteilen Energie und Wärme oder kümmern sich um Trinkwasser, Abwasser und Abfälle. Sie bilden mit ihren Infrastrukturen und Dienstleistungen das Fundament für den Wirtschaftsstandort Deutschland, sie sind Garant für die Lebensqualität in der Kommune und dienen dem Gemeinwohl.
Der vdw Sachsen, Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V., und der Verband kommunaler Unternehmen e. V., Landesgruppe Sachsen, laden Sie herzlich ein, beim „Tag der kommunalen Unternehmen“ gemeinsam mit Vertretern der Kommunalwirtschaft, der sächsischen Kommunal- und Landespolitik über den Wert und die Bedeutung der öffentlichen Daseinsvorsorge sowie deren Zukunftssicherung in Sachsen zu diskutieren.
Weitere Informationen zum Programm und zur kostenfreien Anmeldung finden Sie hier.
In einer zunehmend komplexen Welt ist ein effektives Krisen- und Risikomanagement in der Wohnungswirtschaft unerlässlich. Ob wirtschaftliche Unsicherheiten, rechtliche Veränderungen, Naturkatastrophen oder technologische Herausforderungen – Immobilienunternehmen stehen vor einer Vielzahl potenzieller Risiken. Wer vorbereitet ist, kann Krisen souverän bewältigen und langfristige Schäden vermeiden.
Unser Thementag bietet Ihnen wertvolle Einblicke, praxisnahe Lösungsansätze und aktuelle Best Practices, um Ihr Unternehmen sicher durch unsichere Zeiten zu steuern. Nutzen Sie die Gelegenheit, von Experten zu lernen und sich mit Branchenkollegen auszutauschen.
Programmpunkte
- Impulsvortrag Risikomanagement
- Krisenmanagement in der Mieterkommunikation
- Abwicklung/Beheben von Schäden
- Entwicklungen in der Versicherungsbranche
- Eigenabsicherung und Haftung von Geschäftsführern
- Cyberkriminalität
- Gelebte Sicherheitskultur – die Strategie der KoWo mbH Erfurt
Weitere Informationen finden Sie hier.
Gemeinsames Treffen von Mirjam Philipp vom Partnerverband VSWG und unserem Verbandsdirektor Alexander Müller am 14. April mit Thomas Löser, dem wohnungspolitischen Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag. Neben dem Abgleich zu Themen wie Sanierung, #eubau und Förderung wurde dabei auch die Idee und die Fakten hinter der Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudesektor vorgestellt, welcher sich unsere Verbände angeschlossen haben. Auch wenn die Bündnisgrünen keine Regierungsverantwortung mehr haben, bleiben sie nicht nur wegen der in Sachsen auf zusätzliche Stimmen angewiesenen Koalition ein wichtiger Gesprächspartner. Vielen Dank daher an Thomas Löser für den offenen und konstruktiven Austausch!
Was für ein fantastisches Resümee unserer ersten Mitteldeutschen Zukunftstagung Leipzig. Wir waren begeistert vom spannenden und informativen Programm.
Unter der Fragestellung „Kursänderung in Sicht?” hatten wir uns mit den zentralen Herausforderungen und Chancen der mitteldeutschen Wohnungswirtschaft auseinandergesetzt. Themen wie Nachhaltigkeitsberichterstattung, innovative Geschäftsmodelle und technische Lösungen für die Zukunft standen im Mittelpunkt. Die Vorträge, Diskussionen und der Austausch haben uns wertvolle Impulse gegeben, um den Wandel aktiv zu gestalten und die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen.
Ganz außergewöhnlich war die Vielfalt der Perspektiven: Von praxisnahen Einblicken in nachhaltigen Stadtumbau bis hin zu zukunftsweisenden Finanzierungsmodellen – all das hat gezeigt, wie innovativ und engagiert unsere Branche ist. Ein großer Dank an alle Referentinnen und Referenten, die mit ihren Beiträgen nicht nur ihr Fachwissen geteilt, sondern auch Inspiration geliefert haben. Ebenso Danke an die Sponsoren und Aussteller, deren Unterstützung diese Veranstaltung erst möglich gemacht hat. Eine großartige Leistung haben auch unsere Moderatorin Cornelia Heller und das Orga-Team geleistet.
Ein herzliches Dankeschön aber insbesondere auch an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir waren wir schier überwältigt von dem enormen Zuspruch. Wir waren restlos ausgebucht und einen besseren Beweis dafür, dass wir mit unseren Themen richtig lagen, gibt es nicht.
Ist nun aber eine Kursänderung in Sicht? Das ist selbstverständlich eine Frage, die wir – nicht zuletzt auf unserer vorgelagerten Pressekonferenz an die Politik gestellt haben. Aber die Frage richtet sich natürlich vor allem auch an uns selbst und wir haben auf dieser Tagung Antworten darauf erhalten und gegeben die sich mit einem klaren JA beschreiben lassen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind der passende Kompass, um gemeinsam in Richtung einer zukunftsfähigen Wohnungswirtschaft zu steuern.
Und bei diesem Erfolg ist klar, es muss und es wird auch in Zukunft wieder eine Mitteldeutsche Zukunftstagung geben. Und das funktioniert nur deshalb so gut, weil unsere mitteldeutschen Wohnungsunternehmen und unsere mitteldeutschen Verbände so wunderbar zusammenarbeiten.
Zur Sicherung des bezahlbaren Wohnens
Leipzig, 1. April 2025 – Die mitteldeutschen Verbände der sozial orientierten Wohnungswirtschaft fordern in einer gemeinsamen Pressekonferenz eine stärkere politische Unterstützung zur Sicherung des bezahlbaren Wohnraums. Sie benennen konkrete Maßnahmen, um soziale Stabilität zu gewährleisten und die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Wohnungsunternehmen zu erhalten. Sie appellieren an die politischen Entscheidungsträger, diese Maßnahmen in ihre wohnungspolitischen Programme aufzunehmen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Wohnungsmarktes wirksam zu begegnen.
Sozial orientierte Wohnungsunternehmen: Garant für bezahlbares Wohnen
„Die kommunalen Wohnungsgesellschaften und die Wohnungsgenossenschaften aus Mitteldeutschland sind ein Garant für soziale Stabilität in den Nachbarschaften und Quartieren unserer Städte und Gemeinden. In den rund 1,1 Mio. Wohnungen finden fast 2 Mio. Menschen ein sicheres und bezahlbares Zuhause. Durch die bereits heute absehbaren enormen Veränderungen in der nächsten Dekade stehen unsere Mitgliedsunternehmen jedoch vor Herausforderungen, die sie an die wirtschaftliche Belastungsgrenze und in Teilen auch darüber hinausbringen werden. Es braucht einen engen Schulterschluss zwischen Gesellschaft, Politik und Wohnungswirtschaft, um die Transformationsprozesse in unseren Ländern auch zukunftsoptimistisch anzugehen. – Hier und heute, nicht erst in fünf oder zehn Jahren,“ sagt Dr. Matthias Kuplich, Verbandsdirektor des VdWg Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt.
Transformation der Wohnungsbestände pragmatisch und wirtschaftlich gestalten
Verbandsdirektor Alexander Müller vom vdw Sachsen ergänzt: „Der Gebäudesektor stellt eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität dar – eine Herausforderung, die bezahlbar und sozial gerecht gestaltet werden muss.“ Ein neuer wissenschaftlich fundierter Ansatz zeigt, dass dies möglich ist: durch den Praxispfad zur CO₂-Reduktion im Gebäudesektor anstelle starrer Effizienzstandards. Dieser Praxispfad verfolgt realistische Klimaziele bis 2045 und kombiniert soziale Gerechtigkeit mit wirksamer CO₂-Reduktion: erneuerbare Wärme statt teurer Dämmstandards, geringere staatliche Förderbedarfe und bezahlbare Mieten durch wirtschaftlich sinnvolle Sanierungen. Statt Bürokratie setzt er auf klare, planbare Regeln und stärkt den Erhalt bestehender Gebäude.
Auch der generationengerechte Umbau darf nicht vernachlässigt werden. Allein in Dresden werden bis 2045 rund 27.400 barrierearme Seniorenwohnungen benötigt – ein Bedarf, der mit dem Eintritt der Baby-Boomer ins Rentenalter weiter steigen wird. Barrierefreiheit dient nicht nur Älteren, sondern auch Familien. Die „graue Wohnungsnot“ droht nicht nur in Metropolen, sondern auch im ländlichen Raum. „Ein generationengerechter Umbau bietet die Chance, Leerstand zu vermeiden, Menschen ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter zu ermöglichen und das Wohnangebot insgesamt attraktiver zu gestalten. Denn am Ende darf nicht vergessen werden: Der Hauptzweck einer Wohnung ist es, ein komfortables Zuhause zu bieten – ein Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen“, sagt Verbandsdirektor Alexander Müller vom vdw Sachsen.
Bestandserhalt und Neubau müssen Hand in Hand gehen
Dabei dürfen Bestandserhalt und Neubau nicht gegeneinander ausgespielt werden – sie müssen Hand in Hand gehen. „Wir brauchen nicht nur den Erhalt unserer Wohnungsbestände, sondern auch mutigen und bezahlbaren Neubau. Die Menschen in Mitteldeutschland dürfen nicht die Leidtragenden von Bürokratie, steigenden Baukosten und fehlender Förderung sein. Wir appellieren an die neue Bundesregierung: Geben Sie uns die Werkzeuge in die Hand, damit wir als Wohnungswirtschaft weiter Verantwortung übernehmen können – für sozialen Zusammenhalt, bezahlbaren Wohnraum und eine lebenswerte Zukunft“, fordert VSWG-Vorstand Mirjam Philipp.
Doch dafür braucht die mitteldeutsche Wohnungswirtschaft endlich die nötigen Rahmenbedingungen. Die aktuellen Baukosten und Zinsen erfordern zur Refinanzierung Mieten von 18 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Das ist für viele Menschen schlicht nicht bezahlbar. „Deshalb fordern wir eine konsequente Entlastung: Verschlanktes Baurecht, praxisnahe und bezahlbare Standards statt Überregulierung, schnellere Genehmigungs-verfahren und vor allem: eine verlässliche, langfristige und maßgeschneiderte Förderung – nicht nur für Neubau, sondern auch für den Bestand, sagt Mirjam Philipp während der Pressekonferenz. Und sie führt weiter aus: „Außerdem braucht es endlich die Anerkennung, dass Bestandserhalt und Neubau keine Gegensätze sind. Beides ist unverzichtbar, um den sozialen Zusammenhalt, die Klimaziele und die Stärkung unserer Regionen unter einen Hut zu bringen. Wir sagen: Machen statt blockieren – ermöglichen statt erschweren. Die neue Bundesregierung hat es jetzt in der Hand, die richtigen Weichen zu stellen. Wir sind bereit – aber wir brauchen Verlässlichkeit.“
Finanzierung der Herausforderungen durch eine faire Lastenverteilung
Zwischen Mietern, Vermietern, der öffentlichen Hand und den Energieversorgern nehmen letztere eine immer entscheidendere Rolle ein, um das Wohnen bezahlbar zu halten. „Nur durch eine faire Lastenverteilung und gemeinsame Kraftanstrengung aller werden sich die Herausforderungen meistern lassen. Die Vermieter werden sich um Effizienz bei der Sanierung und dem Betrieb ihrer Wohnungen bemühen, Mieter und Mieterinnen können über ihr Verbrauchsverhalten einen entscheidenden Einfluss nehmen und die öffentliche Hand kann mit ausreichend hohen Fördermitteln und möglichst wenig Regularien auf dem Wohnungsmarkt unterstützen. Die Energieversorger müssen unbedingt bis zum Verbraucher denken und Kooperation mit Wohnungsunternehmen eingehen, um die optimalen Lösungen zu finden. Im Mittelpunkt sollte dabei immer Kosteneffizienz in Erzeugung und Dienstleistung stehen. Außerdem sollte meiner Meinung nach auch ein adjustiertes Geschäftsmodell diskutiert werden. Damit meine ich die Beteiligung der Großvermieter an den ersparten Kosten durch Kundenbetreuung- und Inkasso-Outsourcing“, sagt Frank Emrich, Verbandsdirektor des Verbandes Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V..
Leerstandsprobleme lösen, ländliche Räume stärken
Die Herausforderungen und Handlungsnotwendigkeiten für schrumpfende ländliche Räume in Ostdeutschland sind enorm. Die Absicherung einer leistungsfähigen Daseinsvorsorge bei sinkenden Bevölkerungszahlen und einem altersstrukturellen Wandel bedarf einer Neuausrichtung der gesamten Infrastruktur im ländlichen Raum.
Viele Kommunen mit Haushaltssicherungskonzepten und hoher Verschuldung durch Kassenkredite sind zur Übernahme freiwilliger Aufgaben der Daseinsvorsorge kaum noch in der Lage und es bedarf daher einer deutlichen Verbesserung und Stärkung der kommunalen Finanzen.
Die Bereitstellung einer nachhaltigen Städtebau- und Wohnungsbauförderung
und Konzentration dieser Mittel auf den Bestand zur Finanzierung der notwendigen Investitionen in Energieeffizienz und Barrierereduzierung ist dringend geboten. Dabei bedarf es einer spürbaren Erhöhung der Zuschussförderung“ betont Jens Zillmann, Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt e.V..
Die mitteldeutsche Wohnungswirtschaft steht bereit, Verantwortung zu übernehmen – für bezahlbaren Wohnraum, für soziale Stabilität und für eine nachhaltige Zukunft.
Dresden, 25. März 2025. Die sächsische Landesregierung hat im Rahmen der aktuellen Haushaltsverhandlungen das Landesrückbauprogramm gestrichen – und das, obwohl es erst im vergangenen Jahr aufgestockt wurde.
„Diese kurzfristige Entscheidung sendet ein fatales Signal“, betont VSWG-Vorstand Mirjam Philipp. „Statt verlässlicher und planbarer Rahmenbedingungen, die für die Wohnungswirtschaft unerlässlich sind, herrscht nun erneut Unsicherheit.“ Besonders im ländlichen Raum sei der Rückbau weiterhin dringend notwendig.
Auch Alexander Müller, Verbandsdirektor des vdw Sachsen, zeigt sich enttäuscht: „Unsere Mitgliedsunternehmen – Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsgesellschaften – haben bis 2030 einen Rückbaubedarf von bis zu 5.000 Wohnungen gemeldet.“
Dass das Rückbauprogramm im vergangenen Jahr nicht vollständig ausgeschöpft wurde, sei kein Zeichen mangelnden Interesses, so Müller weiter. Eine Kleine Anfrage im Sächsischen Landtag und die Antwort des zuständigen Staatsministeriums SMIL belegen das Gegenteil: Von den bereitgestellten 3 Millionen Euro wurden rund 1,75 Millionen Euro abgerufen, über 300 Wohnungen konnten damit zurückgebaut werden. Angesichts des späten Programmstarts Mitte 2024 sei dies eine bemerkenswert hohe Abrufquote. „Diese hätte noch deutlich besser ausfallen können, wenn – wie von unseren Verbänden wiederholt gefordert – auch Teilrückbaumaßnahmen förderfähig gewesen wären“, resümiert Müller.
„Wir setzen nun umso stärker darauf, dass die bestehenden Förderinstrumente im sozialen Wohnungsbau weitergeführt und verbessert werden“, fordern Philipp und Müller gemeinsam.
Insbesondere die Richtlinien preisgünstiger Mietwohnraum (pMW) für die Sanierung sowie gebundener Mietwohnraum (gMW) für den Neubau müssten so ausgestaltet sein, dass sie im Sanierungsbereich weiterhin praktikabel und beim Neubau wirtschaftlich tragfähig bleiben.
DOWNLOAD DER PRESSEMITTEILUNG ALS PDF
Aktuell häufen sich die Meldungen, dass sich Betrüger (wieder) dem Thema Invoice Fraud widmen.
Dabei werden Rechnungen abgefangen und wichtige Daten wie Rechnungsbeträge oder Kontonummern verändert.
Manchmal treten auch Dritte an die richtigen Stellen im Unternehmen heran und versuchen, Bank- und Überweisungskonten oder ähnliches – sofort und dringend – dauerhaft zu ändern.
Der Versuch der Datenänderung kann beim Absender, auf dem Versandweg oder erst beim Rechnungsempfänger erfolgen.
Für Unternehmen ist es in diesem Fall wichtig, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit der Begleichung von Rechnungen betraut sind, zu sensibilisieren, indem sie beispielsweise geänderte Kontonummern auf anderen Kommunikationswegen beim Rechnungsaussteller hinterfragen.